Betriebsratsmanagement ist die Überwindung dichotomen Denkens. Freund- und Feinddenken gehören längst der Vergangenheit an. Es gilt im internationalen Wettbewerb bestehen zu bleiben, Marktpositionen auszubauen und die Wertschöpfungsprozeßkette ständig zu optimieren. Das Management - oder besser - die Menschen mit der (zeitlich befristeten) Macht zur Unternehmensführung reagieren durch Organisationsanpassungen. Aber bewirken die organisationalen Änderungen auch die erwünschten Konsequenzen?

Sind die Konflikte vorprogrammiert? Was kosten die unternehmensinternen Konflikte? Wie hoch sind die Kosten der Herrschaftssicherung?

In der systemtheoretischen Betrachtungsweise organisationaler Störungen spielt die Ätiologie (Ursachenlehre) eine herausragende Bedeutung:

So kommt es immer wieder zur Überkomplizierung, d. h., das relevante Handlungsfeld überfordert die kognitive Informationsverarbeitungskapazität des Menschen erheblich. Hierbei lassen sich strukturelle Überbelastungen (übermäßige Vielfalt, zu große (Aufgaben-) Komplexitäten, zu große Kontrollspannen) ebenso herleiten wie strukturelle Ambivalenzen, die zu Rollenambiguitäten bei zu großen Unsicherheiten führen. Ursachen hierfür sind oft unklare Zweckvorgaben, mangelhafte Ausbildung, fehlende Informations-rückmeldungen, unzureichende Kompetenzabgrenzungen usw.

Als dritte Form der Überkomplizierung kommt es häufig zu strukturellen Widersprüchlichkeiten, bedingt durch ein übergroßes Feld von Handlungsalternativen bei widersprüchlichen Anforderungen... Zu nennen wären hier neben den Rollen - auch die Abteilungskonflikte...

Ein zweites pathologisches Grundmuster ist die Übersteuerung des Individuums, die darin besteht, daß die Organisationsstrukturen zur Reduktion von Komplexität und Kontingenz die Eigenkomplexität des Individuums ganz erheblich unterschreiten. Erscheinungsformen sind strukturelle Simplizitäten (Unterforderungen) durch monotone, stark routinisierte, repetitive oder kurzzyklische Tätigkeiten, strukturelle Rigiditäten, die sich in einer übermäßigen Verringerung der Varianz von Handlungsalternativen bei durchaus hohen Anforderungen kennzeichnen sowie strukturelle Repressivitäten. Diese liegen dann vor, wenn aus dem Handlungsrepertoire der Individuen nur ein sehr kleiner Ausschnitt aktualisiert werden kann (Partialinklusion). Dieses kommt sehr häufig in sehr stark differenzierten Unternehmen zum tragen. Die Konsequenzen für die Mitarbeiter sind immens:

Orientierungs-, Identitäts-, Kooperations-, Abstimmungs- und Motivierungsstörungen können neben vielen anderen die Folge sein...

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Manchmal benötigt neben den Mitarbeitern auch die durchführende Managerkaste professionelle Hilfe, wie das Beispiel des nachfolgenden Artikels versucht deutlich zu machen (Narzisst in der Kommandozentrale):

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,636610,00.html
 

 

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Betriebsratsmanagement in der Krise

(auch ohne Mehrheiten im Contract for Change)

Dieser Seminarworkshop richtet sich an gewählte Betriebsratsmitglieder mit arbeits- und betriebsverfassungsrechtlichen Vorkenntnissen, die vorhaben, den neuen Zukunftsanfor-derungen der modernen Arbeitswelt zum „Wohle der Mitarbeiter und des Unternehmens“ gerecht zu werden

Seminarbegündung:

Das Leben ist kein Ponyhof und das Bruttosozialglück ist noch nicht in unserer Verfassung festgeschrieben worden:

„Die Krise ist im menschlichen Leben nicht die Ausnahme, sondern eher der Normalfall…“ (sagt der Soziologe Bruno Hildenbrand.)

Rund 18 Millionen Angestelltenarbeitsplätze sind bedroht von Eliminierung, Ersetzung oder Auslagerung. Wurden früher die Muskeln der Deutschen Wirtschaft (Niedergang der Arbeiterklasse) abgeschafft, so droht jetzt ein Angriff auf ihr Gehirn. Optimierte Produk-tionsabläufe und verschlankte Organisationsstrukturen machen einen Großteil des bis-herigen Middlemanagements überflüssig. Moderne Informationstechnik ersetzt in immer schnellerem Tempo Entwickler und Konstrukteure, Buchhalter und Controller, Produk-tionsplaner und Vertriebsleute. Und was sich nicht automatisieren lässt, wird dort erle-digt, wo die Kosten gering sind. Im früheren Ostblock wie in China, auf dem indischen Subkontinent wie in Südostasien warten Millionen gut ausgebildeter Ersatzleute auf ihre Chance, für einen Bruchteil der deutschen Gehälter Daten einzugeben und auszuwerten, Rechnungen zu kontieren oder Computerprogramme zu schreiben.
Fast jeder zweite Büroarbeitsplatz ist, nach einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, akut gefährdet.

Binnen weniger Jahre hat sich das weltweite Angebot an ausgebildeten Arbeitskräften von 1,46 auf 2,98 Milliarden Menschen mehr als verdoppelt; China verfügt bereits über 1,6 Millionen Ingenieure, die zu geringsten Stundensätzen auch für europäische Auftraggeber arbeiten, und jedes Jahr verlässt eine weitere Million die Hochschulen; Indiens Ingenieure vermehren sich jährlich um 400.000. Angesichts der für sie fast paradiesischen Zustände stellen Deutschlands Arbeitgeber ihre Beschäftigten vor die Wahl: schlechtere Jobs oder gar keine Jobs. Der nach Haustarif bezahlte „Luxusangestellte“ ist, ob man es zugeben mag oder nicht, ein Auslaufmodell, und die alte, „sozialdemokratisch legitimierte Arbeitnehmerherrlichkeit“ wird nie wieder zurückkehren…

Der Teilnehmer lernt:

- die Tragweite betriebswirtschaftlicher Entscheidungen besser einzuordnen

- die Möglichkeiten und Machbarkeiten effektiver Betriebsratsarbeit besser einzuschätzen

- seine eigenen Beobachtungen und Wahrnehmungen situationsangemessen besser zu kontrollieren und zu steuern

- die Zukunftsanforderungen der Arbeitswelt kennen

- die Selbstwirksamkeitserwartungen besser einzuschätzen

- mit Leid und Krisen souveräner umzugehen

- soziale Dynamiken besser zu erfassen und

- Sinnzusammenhänge herzustellen, u. a. durch die aktive Gestaltung sozialer Einbettung

Seminarinhalte:

Die Globalisierung und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft in Deutschland angesiedelter Unternehmen und seine Beschäftigten

Die neuen Anforderungen an Betriebsräte bei der Umgestaltung von Arbeits-, Produktions- und Dienstleistungsabläufen

Die Zukunft der Arbeit (im wesentlichen auf Büroarbeitsplätze spezifiziert)

Das „Komfortzonen-Syndrom“

Über Posten, Positionen und Programme

Change Management für Betriebsräte - Wenn Werte wanken…

Wirkungsvolles Betriebsratsverhalten beim „Schlachten heiliger Kühe“

Asymmetrische Demobilisierungen und ihre Gegenmaßnahmen

Resilienz und die Fähigkeiten zur Krisenbewältigung

Sisu (finnische Nationaleigenschaft) und Hakuna matata (keniatisch)

Was ist Erfolg und wie wird Erfolg erreichbar?

Die eigene/persönliche Standort- und Positionsbestimmung

Der Ausbruch aus Kompromißgefängnissen

Flows erleben und organisieren

7 Zukunftsfähigkeiten

Dogmatischer Verkündigungsanspruch vs. Willensbildung von unten?
(Demokratieprobleme sind Vertrauensprobleme?)

Über Realitätsverluste, Umdeutungen und andere Erscheinungen

Was tun bei „völlig talentfreien Betriebsratskollegen/innen“?

Zeitgemäße Kommunikation und Zusammenarbeit im Betriebsratsgremium verbessern (Hör! Mir! Zu!)

Quickwins

Referent: Diplom Kaufmann Diplom-Politologe Peter Skupnik, 
Management-Trainer und erfolgreicher Fachbuchautor langjähriger Personalreferent und leitendes Betriebsratsmitglied in diversen Ausschüssen, ehemals Lehrbeauftragter der Universität Hamburg

Seminarunterlagen:
Die Teilnehmer erhalten das Buch Betriebsratsmanagement (expert-verlag) von Peter Skupnik als pdf-Datei sowie das Große Karriere Handbuch (Campus-Verlag) als Unterlagen zur Verfügung gestellt.
(Dieses Seminar kann erforderliche Kenntnisse im Sinne des § 37 Abs. 6 BetrVG vermitteln.)
Seminarort: nach Absprache

Seminartermin: nach Absprache

Unterrichtsformen: Vorträge, Einzel- und Gruppenarbeiten, Diskussionen, Blitzlichter

Preise: nach Absprache

Unterlagen: Die Teilnehmer erhalten neben einem Ordner mit zusammengestellten Fachaufsätzen das Fachbuch Betriebsratsmanagement als PDF-Datei sowie das Große Karrierehandbuch mit vielen nutzbringenden Artikeln und Anregungen für die tägliche (Betriebsrats-) Arbeit

Hotel: nach Absprache

Anreise: am Vorabend des Seminars; Bekanntmachen und Themenvorstellung, Teilnehmer äußern eigene Themenpräferenzen

Abreise: am 3 / 4. Tag, nach dem Mittagessen

Teilnehmerzahl: Die Mindestanzahl von Teilnehmern beträgt 4 Personen und ist begrenzt auf maximal 12 Teilnehmer

Anmeldebogen: Der Anmeldebogen befindet sich auf der folgenden Seite dieser Ausschreibung

Eine Seminaranmeldung verpflichtet zur Zahlung des Seminarpreises.

Anmeldebogen zum Seminarworkshop:

Betriebsratsmanagement in der Krise
vom

bitte per FAX an: 06152 – 53229 oder per Email an Peter@Skupnik.de

Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung und teilen Ihnen den Zahlungsweg mit.

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